Bowen – tiefgreifende Selbstregulation

Die Bowentechnik ist eine sanfte, aber tiefgreifende, manuell ausgeführte Technik, die auf den australischen Therapeuten Tom Bowen (1916–1982) zurückgeht.
Ursprünglich für den Menschen entwickelt, beruht sie auf der Beobachtung, dass der Körper über erstaunliche Selbstheilungskräfte verfügt – wenn er den richtigen Impuls erhält.
Heute wird die Methode erfolgreich auch beim Pferd eingesetzt, dessen sensibles Nervensystem und feines Körperbewusstsein besonders unmittelbar reagieren.

Die Behandlung erfolgt über gezielte, rollende Griffe an Muskeln, Faszien und Sehnenansätzen.
Diese sogenannten Bowen-Moves stimulieren das Nervensystem, lösen Spannungen und regen die Kommunikation zwischen den Körpersystemen an.
Bewusste Pausen zwischen den Griffen geben dem Organismus Zeit, die Reize zu verarbeiten und eigene Korrekturmechanismen zu aktivieren.

Bowentechnik ist weder Massage noch Mobilisation oder Manipulation.
Sie arbeitet über die feine Sprache des Gewebes – mit minimalem äußeren Reiz, aber tiefer innerer Wirkung.

Gerade bei Pferden mit mehreren körperlichen Themen, langwierigen Kompensationen oder tiefsitzenden Spannungen ist Bowen oft die sanftere und zugleich effektivere Methode.
Sie stellt keine Diagnosen, sondern unterstützt den Körper darin, selbst zu regulieren und Schritt für Schritt in seine natürliche Balance zurückzufinden.

Bewährt hat sich eine Behandlungsserie von zwei bis drei Sitzungen im Abstand von etwa einer Woche, damit der Organismus die gesetzten Impulse in Ruhe verarbeiten und sich stabil neu ausrichten kann.

Bowen oder Osteopathie – zwei Wege, ein Ziel

Sowohl die osteopathische Behandlung als auch die Bowentechnik verfolgen das gleiche Ziel:
die natürlichen Selbstregulationsmechanismen des Pferdes zu unterstützen, Bewegung zu harmonisieren und das körperliche Gleichgewicht wiederherzustellen.
Der Unterschied liegt vor allem in der Herangehensweise.

Osteopathische Behandlung

Osteopathie arbeitet strukturell und gezielt.
Sie nutzt verschiedene manuelle Techniken, um Blockaden zu lösen, Bewegungseinschränkungen zu korrigieren und die Beweglichkeit einzelner Strukturen – Gelenke, Muskeln, Faszien, Organe – wiederherzustellen.
Der Therapeut folgt dabei den Gewebespannungen, unterstützt vorhandene Bewegungen und gibt gezielte Impulse, damit der Körper selbst in seine physiologische Mitte zurückfinden kann.

Osteopathie eignet sich besonders gut, wenn

  • akute Bewegungseinschränkungen oder Blockaden bestehen,
  • bestimmte Strukturen gezielt angesprochen werden sollen,
  • der Körper bereits stabil genug ist, um sich aktiv neu auszurichten.

Bowen

Die Bowentechnik arbeitet dagegen noch sanfter und indirekter.
Sie nutzt minimalistische, rollende Griffe, die das Nervensystem ansprechen und den Körper dazu anregen, selbst zu korrigieren, statt von außen bewegt oder mobilisiert zu werden.

Bowen ist besonders hilfreich, wenn

  • das Pferd sehr sensibel, erschöpft ist,
  • über längere Zeit kompensatorische Muster aufgebaut hat,
  • mehrere Themen gleichzeitig bestehen („viele Baustellen“),
  • eine tiefe, aber schonende Regulation gewünscht ist.

Bowen diagnostiziert nicht.
Bowen vertraut darauf, dass der Körper die gesetzten Impulse erkennt und dort ansetzt, wo Unterstützung nötig ist.


Preise: Bowenbehandlung 110 Euro zzgl. Fahrtkosten